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"Wir haben hier viele Möglichkeiten"

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Unser "Heimkehrer": Christian Müller im Interview

Christian Müller lebt in Reichenbach und arbeitet seit sechs Jahren bei SYS TEC electronic in Heinsdorfergrund. Er ist Dipl.-Ing. (BA) Nachrichtentechnik und in der Technologieabteilung verantwortlich für Innovationen und Verbesserungen, die die Serienproduktion betreffen.

Nach seinem Abitur lebte er insgesamt acht Jahre im Stuttgarter Raum, studierte an einer Berufsakademie und war vier Jahre bei einem Arbeitgeber in der Automobilbranche tätig.

Was hat Dich veranlasst in die Heimat zurückzukehren?

Der Auslöser war eine langjährige Fernbeziehung, die einfach für den nächsten Schritt einer Entscheidung bedurfte. Wir wollten zusammenziehen und eine Familie gründen. Das hat sich im Vogtland angeboten, da meine Frau und ich von hier stammen. Wir sind schon seit dem Abitur ein Paar.

Wie lang hat es gedauert, einen passenden Job in der Region zu finden?

Von der Entscheidung, wieder nach Hause zu kommen bis zum tatsächlichen Bewerbungsgespräch lag ein Zeithorizont von zwei Monaten. Also es ging doch relativ schnell. Es war wohl ein glücklicher Umstand, dass gerade eine passende Stelle verfügbar war. Zwischen meiner Bewerbung und der Zusage lag eine Zeitspanne von vier Wochen.

Ich hatte damals nur eine Bewerbung geschrieben. Bei einem Unternehmen in Chemnitz waren zufällig mehrere passende Stellen offen, die meinen Vorstellungen entsprachen. Das war mein erster Schritt ins regionale Umfeld. Der zweite Schritt zur SYS TEC electronic kam erst vier Jahre später. Meine Tätigkeit in Chemnitz war ja mit einem weiten Arbeitsweg verbunden. So habe ich täglich zwei Stunden Freizeit verfahren. Da unsere Familienplanung dann sehr konkret wurde, war auch das nicht mehr tragbar, um beispielweise die Betreuungszeiten für unser Kind abzusichern. So kam die glückliche Fügung, dass auch hier bei der SYS TEC electronic eine passende Stelle ausgeschrieben war.

Bedauerst du im Nachhinein, dass du weggegangen bist?

Nein. Es war eine bewusste Entscheidung. Ich wollte mich von meinem Elternhaus ein Stück weit lösen und das duale Studium an einer Berufsakademie, das ich in Stuttgart absolviert habe, hat mir eine finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht. Das war mir für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig und hilfreich. Das bereue ich auf keinen Fall.

Natürlich ist so eine Entscheidung mit Entbehrungen verbunden, auch wenn sie bewusst getroffen wurde. In dieser Zeit habe ich mit meiner jetzigen Frau eine Fernbeziehung geführt. Was auf Dauer natürlich anstrengend ist, da nur so wenig gemeinsame Zeit verfügbar ist. Durch die Familienheimfahrten waren meine Wochenenden immer sehr eng durchgetaktet. Ich wollte meine Familie sehen, mit meiner Freundin Zeit verbringen und auch den Freundeskreis pflegen. Alles unter einen Hut zu bekommen, ist ein großer organisatorischer Aufwand und auf Dauer nervig. Eine Familiengründung unter diesen Umständen war undenkbar.

Hast du Verständnis dafür, dass heute noch junge Menschen aus der Region weggehen?

Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Das ist immer von den individuellen Beweggründen abhängig. Bei mir war ja beispielsweise nicht der Grund, dass ich hier keine Perspektive gehabt hätte. Ich wollte eine gewisse Distanz schaffen von Zuhause um mich zu lösen. Es gibt also sicherlich Gründe die Region zu verlassen. Aber Zukunftsängste, was die Sicherheit der Arbeitsplätze in der Region betrifft, würde ich nicht als Grund sehen, hier wegzugehen.

Was würdest du anderen raten, die ihre Heimat verlassen haben?

Die ganzen Vorteile, die die Region Vogtland bietet, überwiegen aus meiner Sicht. Das geht damit los, näher bei den Großeltern zu sein, die einem unter die Arme greifen, als auch der alte Freundeskreis. Ich kann jedem nur raten bei der Familie zu bleiben.

Was schätzt du besonders an Reichenbach und dem Vogtland?

Meine Frau arbeitet in Greiz. Auch sie hat einen sehr kurzen Arbeitsweg. Für uns ist der Wohnort Reichenbach wirklich ideal. Die Kinderbetreuung ist für uns von sehr hoher Bedeutung. Ich schätze die gemeinsamen Besorgungen mit meinem Kind nach Arbeit und Kindergarten. Wenn wir nach Hause laufen, können wir noch schnell beim Bäcker oder der Bücherei vorbei gehen. Auch der Spielzeugladen ist nicht weit. Wir haben hier viele Möglichkeiten.